Hufmanagement Teil 1

Grundlagenseminar Hufe lesen und bearbeiten (Theorie & Praxis) - Teil 1 

Hufmanagement & Coaching für Pferdebesitzer

Als Pferdebesitzer tragen wir Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlergehen des Pferdes. Daher gilt es, Eigeninitiative zu ergreifen, selbst zu denken und zu tun. Sich mit den Hufen auszukennen, deren Aufbau und Funktion zu verstehen, ist heute erfreulicherweise für immer mehr Pferdebesitzer ein lobenswertes, gerechtfertigtes Bestreben sowie logische Folge ihrer selbst auferlegten Verantwortung. Ich sehe dafür zwei Gründe: 

  1. Der Pferdebesitzer möchte eigenständig selbst Hand anlegen.

  2. Der Pferdebesitzer möchte die bezahlte Dienstleistung besser beurteilen.

Das Pferd steht oder geht 24h auf seinen Hufen. Ihr Zustand ist deshalb für sein Wohlbefinden, seine natürlichen Bewegungsmuster und seine Fähigkeiten als Reitpferd gewünschte Lektionen physisch gesund ausführen zu können und  lange gesund zu leben, von extremer Wichtigkeit. 

Als Tierarzt und Parelli 5 Sterne Master Instruktor befasse ich mich seit über 20 Jahren mit großem Interesse auch mit der Biomechanik des Pferdes. Eine wichtige daraus resultierende Erkenntnis: Gesunde Hufe haben einen entscheidenden Einfluss auf gesunde Bewegungsabläufe - und brauchen keine Eisen.

Vor vielen Jahren ging es mir so, wie es vielen Pferdebesitzern geht: Die Nägel hielten nicht, das Horn zerbrach, und die Hufschmiede hatten keine Antworten.  Ich habe dann die Entscheidung getroffen, auf Eisen zu verzichten, experimentiert, und mich in den folgenden Jahren intensiv mit den zunehmend auftretenden, unterschiedlichen Hufbearbeitungskonzepten befasst. Die tierärztliche Grundausbildung in Anatomie und Funktion hat mir Perspektiven erlaubt, die dem medizinischen Laien möglicherweise nicht zur Verfügung stehen. Es ist mein Bestreben, die von mir gesammelten Erfahrungen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse heute an Pferdebesitzer weiterzugeben. Ich würde mir wünschen, dass diese sich folgende Fragen stellen: 

  • Warum benötigt ein Pferd überhaupt Hufeisen? 

  • Wie wirkt sich der Beschlag auf die natürlichen Bewegungsabläufe und die langfristige Gesundheit des Pferdes aus? 

  • Welche Konsequenzen haben diese Auswirkungen auf die Ausführbarkeit von Lektionen? 

  • Welches Hufbearbeitungskonzept verfolgt die Natur in unterschiedlichen Vegetationszonen?  

Der Grundlagenkurs “Hufmanagement für Pferdebesitzer” beinhaltet sowohl theoretische Grundlagen auf Basis anatomischer Prinzipien als auch die Vermittlung von praktischer Umsetzung der Hufpflege des eigenen Pferdes.

Eine lohnende Veranstaltung für alle Pferdebesitzer, egal ob Hufbearbeitung ein neues Thema ist oder die Teilnehmer bereits Erfahrung haben. Die Schwerpunkte im Überblick: 

  • Anatomie: Innerer Aufbau  und äußerer Ansicht des Hufes

  • Was unterscheidet Wildpferd und Haustier?

  • Anzeichen der Hufentwicklung; erwünschte und unerwünschte Veränderungen

  • Welche Bedeutung haben Kronrand, Tragrand, Hufbeinträger & Co. in der Beurteilung des Hufes?

  • Hufmechanismus und der Einfluss auf die Bewegung

  • Interdisziplinärer Blickwinkel auf die Beurteilung und Bearbeitung des Hufes (Hufe lesen und verstehen) 

  • Empfehlungen zur praktischen Hufbearbeitung

  • Rehabilitation und Hufschutz 

Dieser Kurs richtet sich an alle Equidenbesitzer. 

Ablauf und Details:

Die Teilnehmer bringen ihr eigenes Pferd zum Kurs. Arbeit an den Hufen des eigenen Pferdes (max. 6 Pferde) vor Ort und praktische Übungen mit dem Werkzeug (Raspel, Zange und Hufbock) unter Anleitung von Adrian Heinen. Wer das eigene Pferd bringt, bitte Info an Kursorganisator - first come first serve!

Bitte mitbringen:

Handschuhe für Hufbearbeitung / eigene Raspel (oder auf Anfrage von Adrian erhältlich, Modell "Save Edge" /Drahtbürste/ Hufkratzer/ Notizmaterial / wetterfeste Kleidung/Schuhe.


Hufmanagement Teil 2

Vertiefungsseminar Hufe lesen und bearbeiten (Theorie & Praxis) 

Teil 2 (Follow Up) 

Hufmanagement & Coaching für Pferdebesitzer - Selbstvertrauen stärken.

Aus meiner Sicht ist das Thema Hufgesundheit weniger ein Problem der Bearbeitung als mehr ein psychologisches. Das Selbstvertrauen der Pferdebesitzer in die eigenen, zuvor erworbenen Fähigkeiten wie die Hufbeurteilung oder die Kompetenz, die Bearbeitung selbständig auszuführen, erfordert dauerhafte Stärkung. Nur so hat Selbstvertrauen und Souveränität die Chance, zu wachsen. Insbesondere bei der Veränderung der Hufe zeigt es sich,  dass Pferdebesitzer oft etwas verunsichert sind, die Entwicklung als positiv erwünscht oder unerwünscht zu beurteilen ist. Das ist nachvollziehbar - umso sinnvoller ist die ständige Fortbildung und Erweiterung der Kenntnisse. Während das Gundlagensemniar eine Einführung in die Bearbeitung gibt, dient das Follow Up Seminar Wissen zu kontrollieren, zu bestärken, zu erweitern und Erfahrungen auszutauschen. 


Der Kurs richtet sich an alle, die bereits am Grundlagenseminar Hufbearbeitung teilgenommen haben. Er soll die Möglichkeit geben das Wissen aufzufrischen oder Unklarheiten zu beseitigen und bestimmte Themen zu vertiefen. Es ist mir wichtig, den Teilnehmern mehr Sicherheit in ihrer Beurteilung und Bearbeitung zu vermitteln.

Die Schwerpunkte im Überblick: 

  • Eckstreben, Schräger Huf, Strahlfäule und Mineralstoff Fütterung

  • Wiederholen der Theorie je nach Bedarf

  • Beantwortung von allgemeinen und individuellen Fragen der Teilnehmer in der Gruppe 

  • Gemeinsame Beurteilung der mitgebrachten *Fotos und Bearbeitungsanleitung 

  • Problemlösungen und weitere Anliegen

  • Interessante Fälle können in der Gruppe veranschaulicht werden

  • Im praktischen Teil werden die mitgebrachten Pferde gemeinsam beurteilt und bearbeitet, so dass jeder von jedem Pferd lernen kann

*Die Fotos sollten bitte unbedingt nach der angehängten Anleitung gemacht werden und auf USB-Stick oder Externer Festplatte gespeichert sein, damit ich sie auf meinem Computer öffnen und beamern kann

Ablauf und Details:

Ein Tag Folgeseminar reicht für max. 8 Pferde. Bei mehr als 8 Pferden kann das Seminar um einen weiteren Tag verlängert werden. 

Bitte mitbringen:

Handschuhe für Hufbearbeitung / ggf. eigene Raspel (oder auf Anfrage von Adrian erhältlich, / Notizmaterial / wetterfeste Kleidung/Schuhe.


“Masterclass - Biomechanik, Seitengänge, Teil 2” 

Geeignet für ambitionierte Freizeitreiter und Parelli Level 3-4.  

“Umso besser Pferde rückwärts und seitwärts gehen, desto besser machen sie alles andere”, lautet eine Weisheit von Pat Parelli. Gleichzeitig wird in der klassischen Dressur Biomechanik, Gleichgewicht und Versammlung untrennbar mit Seitengängen verbunden. Wer Seitengänge nicht irgendwie, sondern wirklich richtig machen und sich und sein Pferd auf der Ausbildungsleiter deutlich voranbringen möchte, der ist in der Masterclass Biomechanik & Seitengänge gut aufgehoben. Wissen, Technik, Gefühl und viel Spaß mit Seitengängen begleiten die Kursteilnehmer durch das Wochenende und noch lange danach.

In welchen natürlichen Situationen brauchen Pferde Seitengänge und wie entstehen Seitengänge, wenn Pferde nicht vom Menschen beeinflusst werden? Ein kurzer Theorieblock zum Thema Seitengänge und ihrer natürlichen Wurzeln (“Kaskade der Seitengänge ™”)  vermittelt den Kursteilnehmern ein tieferes Verständnis zur Thematik und schlägt eine Verbindung zwischen klassischer Dressur und Natural Horsemanship. 

Im ersten Praxisteil beschäftigt Adrian seine Kursgruppe mit verschiedenen Flexionen und erarbeitet damit die Grundlage für die folgenden Übungen zum Schulterherein. Aus Adrians Sicht als Parelli Instruktor und Veterinärmediziner sollte Schulterherein immer der erste Seitengang sein, der erlernt und verbessert wird. Sowohl auf gebogener als auch auf gerader Linie erarbeiten die Kursteilnehmer das Schulterherein. 

Weiter geht es mit Konter-Schulterherein und Kruppeherein, beides wird ebenfalls auf gerader und gebogener Linie etabliert. Pferd und Reiter können nicht zielführend durchgehend am Seitwärts arbeiten, deshalb ergibt sich zwischendurch Zeit, um andere wichtige Fähigkeiten und Manöver, als Voraussetzung für Seitengänge und zur Auflockerung, zu üben. 
Den Abschluss des Kurses bildet das Renvers, das aufbauend auf das Kruppeherein - Travers - entsteht. Mit dem letzten Programmpunkt “fliegende Galoppwechsel” entlässt Adrian zwar vielleicht noch keine Meister der klassischen Dressur aus seinem Kurs,  jedoch hat bestimmt jeder Kursteilnehmer viel mitzunehmen. Mit Adrians Tipps und Weisheiten im Gepäck, ist es nicht schwer den eingeschlagenen Weg fortzuführen und auszubauen. 

Die Schwerpunkte im Überblick: 

  • Theorie Hintergrundwissen zu den Seitengängen (“Kaskade der Seitengänge ™”)

  • Flexionen

  • Schulterherein und Konter-Schulterherein

  • Travers und Renvers

  • Fliegende Wechsel

Der Kurs ist geeignet für Parelli Studenten im Level 3 & 4 sowie fortgeschrittene, ambitionierte Freizeitreiter 

Ablauf und Details:

Der Theorieteil am Vormittag verbindet klassische Dressur mit Natural Horsemanship und bietet Einblick in die Entstehung der Seitengänge. Mit Flexionen geht es dann weiter in den ersten Praxisteil am Pferd. Der Nachmittag widmet sich der, für Adrian ersten und wichtigsten Form der Seitengänge, dem Schulterherein. Auf gebogener und gerader Linie perfektioniert, bietet es den Teilnehmern umfangreiches Übungsmaterial für den ersten Kurstag. 

Das am Vortag erarbeitete, mental und physisch exakt abgestimmte Schulterherein wird am zweiten Vormittag wiederholt und mit dem Konter-Schulterherein ergänzt. Auch Kruppeherein üben die Teilnehmer auf gerader und gebogener Linie. Zwischendrin werden zur Auflockerung auch andere Manöver geübt, die den Seitengängen zugutekommen und die Konzentration erhalten. Den Abschluss bilden am Nachmittag Renver und fliegende Galoppwechsel, bevor in der Abschlussrunde die letzten Fragen geklärt werden. Adrian gibt seinen Kursteilnehmern Wissen und Übungen mit nach Hause, die sie für lange Zeit auf ihrem Ausbildungsweg begleiten werden.